Wer hat's erfunden?

Die Geschichte des Wanderns

Das Wandern ist die liebste Freizeitbeschäftigung der Schweizer.

Durch die beeindruckende Landschaft der Schweiz führen 65.000 km Wanderwege. Eine Strecke die eineinhalb Mal um die Erde reicht. Signalisiert werden diese Wege durch 50.000 Wegweiser.

Aber wann und wie hat eigentlich die Tradition und Liebe zum wandern begonnen?

Man geht davon aus, dass die Menschen bereits 4000 v. Chr. eine Art Wanderung unternommen haben, nämlich um zu Weiden oberhalb der Waldgrenze zu gelangen. Genaueres ist dazu leider nicht bekannt.

Sicher ist jedoch, dass es den Schweizern  im Mittelalter untersagt war, sich in die Berge zu begeben. Damals galten die Berge als Bedrohung. Sie waren umwoben von Sagen und Legenden, und galten als Sitz von Dämonen.

So wurde 1387 der Mönch Niklaus Bruder und seine Begleiter eingekerkert, nachdem sie versucht hatten, den Pilatus zu besteigen.

Im 16. Jh. änderte sich dann die Umweltwahrnehmung und erlaubte es den ersten Wegbereitern, ihrem Entdeckerdrang und der Bergsehnsucht nachzugehen.So konnte 1518 der Pilatus erklommen werden.

In den folgenden Jahrhunderten ging es mit der Beliebtheit von Wanderungen steil bergauf.

Die Berge wurden für die breite Bevölkerung zugänglich. Die bis dahin unentdeckte Natur der Berge wurde erforscht und es entwickelten sich die ersten Zentren des Alpinismus.

Die Zeit der Wanderwege begann im 20. Jh., genauer gesagt 1934, mit der Gründung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Wanderwege, zeitgleich auch die Geburtsstunde der gelben Wegweiser.

Heutzutage ist das Wanderwegsnetz der Schweiz so vielfältig wie einzigartig und bietet sowohl für Abenteuerlustige als auch für Genießer unzählige Möglichkeiten die Natur zu entdecken.

Die Lärche

Vor Millionen Jahren aus Sibirien kommend, findet man sie heute bis auf 2500 Meter hinauf. 

Die Lärchen. 

Wenn der Wald im Herbst golden leuchtet, bereiten sich die unzähligen Bäume auf den Winter vor. Sie sind die einzigen Nadelbäume, die im Engadiner Tal im Herbst ihre Nadeln verlieren.

Aber warum verlieren die Lärchen eigentlich ihre Nadeln?

Es ist ein Überlebenstrick. Der Winter hier oben in den Bergen, ist von starkem Frost, Wind und zum Teil widrigsten Bedingungen geprägt. Bei Dauerfrost bekommen die Nadeln der Lärche nicht ausreichend Wasser, und es besteht die Gefahr für den Baum, zu „verdursten“. Ohne Nadeln ist die Lärche imstande Temperaturen bis -40 Grad ohne Schaden zu überstehen. Deshalb beginnt die Lärche im Herbst, nach einigen Frostnächten, ihr Nadelkleid abzuwerfen.

Bevor dies geschieht, zieht der Baum das Chlorophyll ab, und lagert es in Stamm, Ästen und Wurzeln ein. Fürs nächste Jahr. Deshalb werden die Nadeln des Lärchenbaumes gelb und orange. Außerdem stellen die Bäume die Wasseraufnahme durch die Wurzeln den Winter über ein. Die Lärche ist also ein perfekt angepasster Gebirgsbaum. Ein Wunder der Natur.

Das Alpenmurmeltier

Diese recht großen Nagetiere findet man auf Wiesen und Alpweiden, auch jenseits der 2500 Meter.

Sie bauen unterirdische Höhlensysteme, die in einer Tiefe von bis zu sieben Metern liegen, und deren Gänge bis zu 80 Metern lang sein können.

Murmeltiere leben in einem Familienverband, der normalerweise ein Männchen, ein Weibchen und mehrere Jungtiere verschiedener Jahrgänge umfasst. Vor Feinden warnen sich die Tiere mit Pfiffen. Die Nahrungsaufnahme der Tiere im Sommer, ist für den Aufbau von Fettreserven für den Winter von großer Bedeutung. Bis zu 1,2 Kilogramm frisst sich ein Murmeltier im Laufe des für sie kurzen Sommers an.

Ende September, spätestens jedoch Anfang Oktober, ziehen sie sich in ihren Bau zurück um Winterschlaf zu halten. Während dieser Zeit sind alle Körperfunktionen auf ein absolutes Minimum reduziert. Dann nehmen sie weder Nahrung noch Flüssigkeit auf.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die heruntergefahrene Körpertemperatur der Tiere, alle zwei Wochen auf etwa 38 Grad ansteigt. Der genaue Grund dafür ist nicht bekannt, aber man vermutet, dass der Organismus der Tiere so das Absterben von inaktiven Nervenzellen verhindert.

Sieben ganze Monate schlafen die Murmeltiere, bis sie im April wieder erwachen, und total dürr und ausgehungert aus ihrem Bau kommen, wo der Kreislauf der Natur von vorn beginnt.

Flechten

Flechten begegnen uns fast überall in einer großen Vielfalt an Farben und Formen. In der Schweiz sind etwa 1700 Arten bekannt, weltweit sogar 25.000. Sie sind von den Meeresküsten bis auf die höchsten Gipfel anzutreffen, sogar in der Wüste.

So vielfältig wie die Lebensräume der Flechten, so zahlreich sind auch die von Ihnen besiedelten Unterlagen. Egal ob Mauern, Zäune, Steine, Bäume, Dächer oder Rasen, Flechten kennen kaum Grenzen.

 

Viele von ihnen kommen unscheinbar daher, andere sind aufgrund Farbe oder Form sehr auffällig. Aber alle von ihnen sind faszinierende Doppelwesen, denn sie können nur in einer Gemeinschaft existieren. Einer Gemeinschaft aus Pilz und  Alge. 

Flechten sind wahre Überlebenskünstler. Sie sind gegen Temperaturextreme und gegen UV Strahlung nahezu unempfindlich. Vor Millionen von Jahren haben sie sich entwickelt, und ohne nennenswerte Veränderungen existieren sie bis heute.

 

Willst du mehr über die Faszinierende Welt der Flechten erfahren, dann begleite mich doch auf einer Exkursion.

Das Edelweiß

Die „Blume der Berge“.

Ende des 19. Jahrhunderts war sie Symbol der Bergsteiger und Alpinisten, und ist bis heute die wohl bekannteste und symbolträchtigste Alpenblume.

Ursprünglich aus Zentralasien eingewandert, wurde das Edelweiß zwischenzeitlich fast ausgerottet und steht deshalb unter Schutz. Seit jeher werden der Pflanze Heilkräfte nachgesagt, die unumstritten scheinen.

Im Aufstieg zur Margunet im Schweizerischen Nationalpark oder auf dem Weg zur Fuorcla Val da Botschaft lassen sich jedes Jahr welche entdecken.

Der Schwarzblaue Ölkäfer

Glänzend blau, gefährdet und giftig. Mit Flügeln, die den größten Teil des Hinterleibs unbedeckt lassen, und ihn damit flugunfähig machen, passt er nicht ins gängige Bild eines Käfers. Sie sind in lichten Wäldern, an Wegrändern und in Gärten zu finden, wo sie sich von Pflanzen ernähren und vor allem in den Monaten April und Mai unterwegs sind. 

Und zwar zu Fuß. 

Bei Gefahr sondern die Käfer ölige Tröpfen aus den Kniegelenken ab, die ein hochwirksames Gift enthalten. Körperkontakt gilt es zu vermeiden, und wenn es doch dazu kommt, sollteman sich gründlich die Hände waschen. 

Die Entwicklung der Tiere dauert insgesamt zwei Jahre. Die Eier legt das Weibchen in die Erde, wo sie auch überwintern. Im Frühjahr schlüpfen die winzig kleinen Larven, die an Pflanzen hinaufklettern, sich dort an Wildbienen hängen und sich in deren Nest transportieren lassen und dort die Eier und den Pollen fressen, sich häuten und immer weiter wachsen, bis sie das Nest verlassen und als Puppe nochmals überwintern. Im Jahr darauf, nach einer weiteren Häutung, werden sie zum Käfer, der dann nur etwa vier bis sechs Wochen lebt. Ölkäferlarven können nur in den Nestern von Wildbienen überleben. Hängen sich die Larven an Schmetterlinge, Honigbienen oder andere Insekten, verenden sie.

 

Der Tannenhäher - ein gefiederter Gärtner

Arvensamen sind schwer, und besitzen keine Flughilfen. Hier kommt der Tannenhäher ins Spiel.

Er holt die Zapfen, und schafft sie zu Astgabeln oder Baumstrünken, wo er sie einklemmen kann und dann mit seinem kräftigen Schnabel bearbeitet.

Da er die Samen nicht alle direkt isst, sondern den größten Teil davon in Verstecken lagert, von denen er aber nur etwa 3/4 wiederfindet, können die Samen dort keimen, und so neue Bäume entstehen.

 

FELDWESPEN

sehen aus wie echte Wespen, sind aber eine friedliche Art, und nicht aggressiv.

Hier im Engadin bauen sie ihre Nester gerne an Steine oder Pflanzenstängel. Ein Stiel dient als Befestigung des nur handtellergroßen Nestes, das nach vorne offen ist. Die Waben sind vertikal angeordnet, bestehen aus papierähnlichem Material, und werden häufig, an nach Süden ausgerichteten Stellen, errichtet.

 

Die Arve 

Sie wird auch Zirbelkiefer genannt, und kann bis zu 25 Meter hoch und 1000 Jahre alt werden. 

Der Baum gilt als frosthärteste Baumart der Alpen. Seine Äste tragen Büschel mit jeweils fünf Nadeln. Das Holz des Baumes duftet aromatisch und wird im Engadin oft zur Herstellung von Möbeln verwendet.

Alte Bäume wachsen in bizarren Formen und sind meist mehrstämmig.

Nach etwa 60 Jahren tragen die Bäume das erste Mal Blüten.

Die drei ältesten und mächtigsten Arven im Engadin findet man in der Nähe der Hochebene Muottas da Schlarigna, oberhalb von Pontresina. Die Älteste davon ist etwa 600 Jahre alt und ihr Umfang beträgt fast sieben Meter.

 

Arvenzapfen

Die Zapfen der Arve sind recht groß, meist dunkel violett gefärbt und enthalten bis zu 150 Samen, die von einer harten Schale umgeben sind. Einmal geknackt, ist das Innere essbar und erinnert im Geschmack an Pinienkerne. Für die Verbreitung dieser Samen ist mehrheitlich der Tannenhäher verantwortlich.

 

Der Alpensteinbock - König der Alpen

Streng genommen, sind Steinböcke Ziegen, bei denen die Männchen mit imposanten, bis zu 1 Meter langen Hörnern ausgestattet sind, die Weibchen jedoch nur kurze, kaum gebogene Hörner vorweisen. Die Hörner wachsen ständig, die Spitze ist der älteste Teil und die Jahrringe lassen eine genaue Bestimmung des Alters zu.

Steinböcke sind sichere, flinke Kletterer. Sie leben zwischen Wald- und Eisgrenze, in steilem, unzugänglichen Gelände, bis in Höhen von 3500 Meter. Weibchen leben zusammen mit den Jungtieren in Herden, Böcke leben ebenfalls in Gruppen und alte Steinbockmännchen sind für gewöhnlich Einzelgänger. 

Kitze kommen im Mai und Juni zur Welt. 

Im Winter lebt der Steinbock in niedrigeren Höhen, was man zum Beispiel in Pontresina gut beobachten kann. Dort lebt im Val Languard eine der größten Steinbockkolonien der Alpen.

Zwischen April und Anfang Juni kommen die Tiere bis zum Ortsrand herunter um frisches Gras zu fressen. Mit etwas Glück, kann man den König der Alpen dort ganz aus der Nähe beobachten, so wie ich im letzten Jahr.

Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Steinböcke im Alpenraum nahezu ausgerottet. Erst 1906, wurden einige Tiere in die Schweiz geschmuggelt, um sie zu züchten.

Eine erste Auswilderungsaktion 1912 blieb erfolglos. 1920 begann in den Bündner Alpen die erfolgreiche Wiederansiedlung und inzwischen wird der Bestand durch Jagd reguliert.

 

Die Kreuzotter

Bei unseren Wanderungen im Engadin oder Prättigau kann es passieren, dass wir der einen oder anderen Kreuzotter begegnen, sogar in grösseren Höhen, denn der Lebensraum dieser faszinierenden Tiere erstreckt sich bis über 2500m Höhe.

Die Tiere sind tagaktiv, bis zu 60 cm lang, und wechselwarm, das heißt, sie müssen ihre Körpertemperatur erhöhen, indem sie sich in der Sonne aufwärmen. An kalten Tagen halten sie sich meist versteckt und den Winter verbringen sie in einer Kältestarre im Boden.

Im April und Mai, kurz nach dem verlassen des Winterquartiers, paaren sich die Kreuzottern. Die Eier werden im Mutterleib ausgebrütet, oder besser gesagt, erst gelegt wenn die Jungen vollständig entwickelt sind und sozusagen die sehr dünne Eihülle direkt verlassen können. Die Jungen kommen im August oder September gewissermaßen lebend zur Welt.

Kreuzottern sind zwar Giftschlangen aber nicht darauf aus, mit uns Menschen näher in Kontakt zu kommen. 

Wir erkennen eine Kreuzotter am typischen schwarzen Zickzackband auf dem Rücken. Es gibt Tiere, die komplett schwarz sind, sogenannte Höllenottern, aber die sind sehr selten. Weibliche Tiere sind meist bräunlich gefärbt und männliche eher hellgrau.

Die Gämse

Ist ein Kletterkünstler und gehört ebenfalls zu den Ziegen. 

Besonders typisch für die Gämse ist die Zeichnung im Gesicht.

Gämsen sind im gesamten Alpenraum verbreitet und leben in steilem, felsigen Gelände. 

Im Sommer halten sie sich bis in Höhen von 2500 Meter auf, und im Winter steigen sie zur Nahrungssuche in tiefere, bewaldete Lagen ab.

Weibchen und Jungtiere leben in Herden, und die Böcke als Einzelgänger.

Im Mai bis Juni kommen auch bei den Gämsen die Kitze zur Welt, die nach drei Jahren ausgewachsen sind. Schon wenige Stunden nach ihrer Geburt, folgen sie der Mutter in schwieriges Gelände, und klettern instinktiv.

Durch die Umweltbedingungen im Hochgebirge, überleben viele Gamskitze den ersten Winter oft nicht.

Gamswild übersteht auch bis zu 200 Herzschläge pro Minute, denn ihr Herz hat ein großes Volumen und einen dicken Herzmuskel. Durch einen sehr hohen Anteil an roten Blutkörperchen, wird die Gams auch bei enormer körperlicher Anstrengung mit genügend Sauerstoff versorgt.

Spreizbare Hufe und deren hartgummiartige Sohlen, sorgen dafür, dass die Tiere bis zu sechs Meter weite und bis zu zwei Meter hohe Sprünge vollführen können.

Auch bei den Gämsen kann man, anhand von Jahresringen am Horn, deren Alter bestimmen.